Viel zu wenig wird berücksichtigt, dass alle Setter ihrem Naturell nach Jagdhunde sind. Und wenn der süße Schmusewelpe nicht bezeiten das Lernen lernt, angepasst an seine Reife, dann erlebt sein Besitzer manche böse Überraschung, weil ihm der heranwachsende Hund "aus der Hand geht".
Hunde besitzen ein ausgeprägtes Gedächtnis, speichern ihre Erfahrungen, erinnern sich an positive als auch an negative Erlebnisse und lernen deshalb leicht, willig, gern und freudig - wenn wir die richtigen Lehrer sind.
Dazu haben wir als Verständigungsmittel:
Zu 1. Die Stimme setzen wir ein als Hörzeichen z.B. beim Herein-Rufen, bei Lob -
wird leider oft vergessen oder im falschen Moment ausgesprochen - und
Tadel. Die Stimme wird mit einer Pfeife unterstützt.
Zu 2. Bei der Körpersprache dienen unsere Hände als Dolmetscher, sowie auch
unser ganzer Körper.
Sicht-Zeichen wird der Wink mit Arm oder Hand genannt, weil diese Art der Einwirkung vom Hund optisch wahrgenommen wird.
Hör- und Sicht-Zeichen können kombiniert werden, z.B. Hund wird herein gepfiffen und mit einem seitlichen Armwink unterstützt.
An der Körperhaltung kann der Hund ablesen wie sein Mensch drauf ist.
Die Ausbildung des neuen Familienmitgliedes beginnt am besten gleich nach seinem Einzug.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt "je früher um so schneller" und auch leichter lernt der Hund.
Bei jeder Gelegenheit kommt das
So lernt der Hund schnell seine ersten Kommandos und das sehr spielerisch.
Und wie heißt es "Steter Tropfen höhlt den Stein".
Meine Welpen nahmen auch immer gleich am ersten Spaziergang teil.
Halsband und Leine, noch etwas ungewohnt, an und los geht's. Am Anfang folgen sie noch ihrem Rudel um ja nicht den Anschluss zu verpassen und diese Bindung muß man auch konsequent nutzen. Bei jeder Gelegenheit ruf man den Welpen zu sich und lobt ihn für sein Kommen. Für den Welpen sollte es immer ein positives Erlebnis sein zu seinem Besitzer zu kommen.
Gleichzeitig beginne ich mit der jagdlichen Ausbildung. Spielerischer Apport, Vorstehen mit der Reizangel, dann das erste Vorstehen an der langen Leine.
Und nicht zu vergessen: der Schuss
Zuerst in einer weiteren Entfernung, am besten wenn der Hund gerade etwas unterwegs ist und spielt. Sobald der Schuss gefallen ist verhält man sich ganz neutral und zeigt ihm damit, dass dies nichts besonderes war. Wenn der Hund keinerlei Reaktion zeigt, kann man ihn nach einiger Zeit herrufen und ihn ausgiebig loben. Nach und nach verringert man die Entfernung der Schussabgabe.
Dann geht es über in die Grundausbildung:
Nach der Grundausbildung geht es nahtlos weiter:
So baut eine Ausbildungschritt auf dem anderen auf. Im Winter und zeitigen Frühjahr arbeiten wir auf die Frühjahrsprüfungen hin und anschließend auf die Herbstprüfung.
Noch ein letztes zur Ausbildung:
Ich arbeite seit über 30 Jahren mit roten Settern. Im Verein f. Pointer & Setter, LG Bayern, habe ich 15 Jahre lang Hundeführerkurse für Jagdhunde abgehalten. Diese Kurse fanden unter der Federführung von Frau Gabriele Diersch (der ich meine ganzes Wissen verdanke und von ihr immer noch lerne), statt.
Eins habe ich dabei gelernt:
Nicht der Hund ist das Problem, sondern der, der hinten an der Leine hängt, der Mensch!